Hainburg/Donau (mit Auto) (18.10.2020)
Es war wieder einmal ein Sonntag, an dem ich auf keinen Fall zu Hause sitzen wollte, da das Wetter sehr nett werden sollte und ich ohnehin schon wieder Abwechslung nötig hatte. Ich entschied mich dieses Mal, mit dem Auto zu fahren – letztes Mal mit dem Zug nach Haslau/Donau fuhr ich auch an einem Sonntag und mich störten die Pärchen ein wenig, muss ich gestehen. Nun dieses Mal eben mit dem Auto, das so oder so etwas bewegt werden musste.
Bis jetzt hatte ich es noch nicht nach Hainburg gewagt, da es mir stets sehr weit vorkam und ich nicht sicher war, ob ich mir – vor allem mit dem Auto – eine so lange Strecke, die ich nicht kannte, zutraute. Ich weiß, 50 Minuten sind jetzt auch wieder nicht soooo extrem lange, aber ich fahre ja eher wenig mit dem Auto und wenn dann eigentlich immer nur kürzere Strecken oder die eine längere Strecke von 140 km zu meinen Großeltern. Ich wusste jedoch, dass ich gerne mehr Auto fahren möchte, vor allem auch, um Fahrpraxis zu sammeln. Ich meine, ich habe schon Fahrpraxis, jedoch bin ich die letzten Jahre über eigentlich immer nur zu meinen Großeltern und zu Ikea mit dem Auto gefahren; ansonsten quasi alles mit Zug bzw. in Wien öffentlich. Das möchte ich etwas ändern.
Wie dem auch war, ging es an jenem Sonntag dann endlich los nach Hainburg/Donau. Autofahren hat schon seine Vorteile, zB kann mensch sich reinsetzen und gleich losfahren ohne warten zu müssen bis der Zug einmal hier ist und dann einmal losfährt oder anderenfalls zum Zug laufen zu müssen – ist mir ja auch schon passiert. In Zeiten von Corona geht Autofahren vor allem mit dem Vorteil einher, dass mensch keine Maske tragen muss. ;-)
Die Fahrt verlief sehr angenehm und entspannt; ich mag ja Sonntage einerseits sehr gerne, weil es auf den Straßen viel ruhiger ist als sonst. Bloß ein paar langsame Sonntagsfahrer sind auch stets dabei, aber damit kann ich ganz gut leben. Andererseits mag ich Sonntage so gar nicht, da ich als Single beim Anblick der Paare und Familien meistens traurig werde.
Die Fahrt führte mich bis Fischamend durch eine bekannte Strecke – Fischamend kannte ich, da ich im 24 h Selbstbedienungs-Bioladen HansAG Food hier schon einige Male eingekauft hatte. Danach ging es weiter, vorbei an vielen Felder und Wäldern – eine recht unbewohnte Gegend, was für mich als Wahlwienerin doch mittlerweile sehr ungewohnt geworden ist.
In Hainburg angekommen, war ich mir nicht sicher, wo ich Parken sollte; das ist ja in Orten/Städten, die mensch nicht kennt immer so eine Sache. Ich überlegte, mich gleich an der Hauptstraße einzuparken, entschied mich dann aber doch für eine Seitenhanglage, etwas abgelegener der stark befahrenen Hauptstraße. Auf dem Weg dorthin sah ich schon das erste mittelalterliche Tor, das sich Wienertor nannte (siehe Foto unten). Ich war schon sehr gespannt auf dieses Örtchen, hatte mir im Vorfeld bloß kurz ein paar Fotos angesehen und wusste, dass es eine Burgruine und eine Promenade entlang der Donau geben sollte. Diese Ruine angucken und klarer Weise die Altstadt, sowie an der Donau ein Stückchen entlang zu gehen, war der Plan.
Ich startete also vom fein säuberlich geparkten Auto einfach mal los, um die Altstadt zu erkunden, viel konnte ja nicht schief gehen. Sogleich erblickte ich dieses Wienertor, wo auch ein Plan war, an dem ich mich etwas orientierte – wenn irgendwie möglich, versuchte ich, auf das Navi zu verzichten. Die Stadt war ungefähr so groß wie die Stadt am Land, wo ich aufgewachsen bin, so hatte ich einen Anhaltspunkt und konnte mir ungefähr im Vorhinein schon vorstellen, wie groß das Örtchen sein musste.
Querfeldein ging es also durch die Stadt, das alte Kloster sah ich als Erstes und guckte es mir genauer an, danach die Pfarrkirche, das Rathaus und die zentrale Einkaufsstraße, die es ja in jeder Stadt eigentlich so gab. Danach erblickte ich wieder ein Tor: scheinbar war es das Ungartor (siehe Foto 4 unten).
Ach, schön war es hier. Bloß hier saß ein Mann, der mich dermaßen doof anglotzte, dass ich nicht wusste, ob er mich kaufen oder abschleppen wollte.*grml* Erhobenen Hauptes ging ich vorbei, die Nase vielleicht etwas ZU hoch, aber konnte ja auch nicht wirklich schaden. Nun hatte er mit Sicherheit kein Interesse mehr. Seltsamerweise stand er genau dann auf und ging weiter, als ich vorbei war. Naja, wie auch immer. Schließlich erspähte ich einen Wegweiser, der mir den Weg Richtung Schlosspark nach oben wies. Nun, dann würde hier also höchstwahrscheinlich auch die Burgruine sein. Ganz schön steil sah das hier aus; also ging es los: Auf zur Burg! :-)
Auf dem Weg begegneten mir einige Menschen: auch solche, die nicht Deutsch, sondern Slowakisch sprachen, was wenig verwundert, da Hainburg ja schon ziemlich an der Grenze zur Slowakei liegt. Einige andere sprachen anscheinend Deutsch, da sie mich freundlich mit „Hallo“ begrüßten; darunter waren auch einige Familien mit Kindern, was mich an diesem Tag interessanterweise gar nicht so störte.
Richtig fein war es hier, eine tolle Wanderung – über Stock und Stein ging das hier und recht steil, aber es passte sehr gut für mich. Ich bewege mich sehr gerne und war an diesem Tag auch topfit. Die Sonne schien, das war ja mehr als perfekt. Immer weiter ging es bergan und ich dachte mir: „Irgendwann sollte ich ja dann doch mal die Burg sehen.“ Und dann war sie plötzlich daaaaa. Jedoch war es keine wirkliche Burg, sondern wohl mehr eine Ruine. *haha* Naja, ich liebe Ruinen genauso! Hm, wo sollte ich zuerst hin, ich begann links herum und sah mir alles genauestens an; ich finde Ruinen grundsätzlich sehr spannend. Hier waren einige Menschen und auch Hunde. Seit mich ein Hund mal ordentlich gebissen hat – ich hatte 4 Wochen einen Bluterguss – habe ich vor größeren Hunden ziemlichen Respekt. Dennoch ließ ich mich davon nicht abschrecken und genoss die Aussicht, die Ruine und das wunderbare Wetter. :-)
Irgendwann entschied ich mich, den Retourweg anzutreten und wählte dieses Mal den anderen Weg als den, von dem ich gekommen war. Immer wieder mal was Neues. :-) Jetzt ging’s ziemlich bergab – no na, Vivi.
Ich kam bei meinem Auto vorbei – der Ort schien nicht so wirklich groß zu sein ;-) – ich wollte aber noch nicht nach Hause fahren, da die Donaupromenade noch am Programm stand. Schließlich war ich doch in Hainburg an der DONAU, da dürfte ich mir doch die Donau nicht entgehen lassen. So stolzierte ich weiter Richtung Donau. Der Weg hat sich auf jeden Fall gelohnt, richtig nice war es hier an der Donau entlang. Die Sonne schien noch ein bisschen, obgleich die Wolken gerade sehr überwogen, die Ruhe war sehr schön. Es war irgendwie anders als in anderen Orten an der Donau, die ich bis jetzt kannte. Ich weiß nicht, ob es an der Nähe zur Slowakei lag, keinen Tau von nichts. Immer weiter und weiter, nur noch ein Stücken entlang der Donau und hier wollte ich noch sehen, wie mensch zwischen den Felsen durchgehen konnte. „Nur noch bis hier vorne und dann kehre ich um.“, dachte ich mir.
Tatsächlich konnte mensch hier durch die Felsen durchspazieren, wo es wohl hier noch weiterging? Aber für heute war es genug, ich kehrte um und spazierte langsam über die Stadt zurück. Über einen entspannten Städtehupfer ging es zum Auto und zurück nach Hause.
(Aussicht von meinem Parkplatz)
Die Retourfahrt verlief sehr entspannt und unspektakulär; in Fischamend hielt ich kurz an, um bei HansAG Food etwas Gemüse und Obst zu einzukaufen. Und so kam ich nach einem sehr gelungenen Sonntagnachmittag wieder bei mir zuhause in Wien Mauer an.
Infos zu Hainburg an der Donau findest du hier:
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